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Reise Reportage

Von Deutschland nach Chile

 

Alles fing am 23. Juni an.

Wir saßen in der Eingangshalle, soeben war die Ansage gekommen das der Flug von Hannover nach Paris 3stunden Verspätung haben würde.

Durch den Raum hörte man Aufstöhnen und vor uns regte sich ein Franzose lautstark über die Fluggesellschaft auf. Das alles hatten wir schon befürchtet, nur einige tage vor der Abreise hatte meine Mutter auf NDR-info gehört das die Fluggesellschaft Air France schon wieder streikte.

Und jetzt saßen wir hier und befürchteten unseren Anschlussflug nach Santiago de Chile zu verpassen.

Auf einmal kam eine Frau zu uns, denn sie wollte auch nach Santiago und wenn der Flug so viel Verspätung haben sollte müssten wir die Nacht in Paris verbringen. Davor hatte aber jeder große Angst da die Lage in der Stadt bezüglich der Terroranschläge im November 2015 noch sehr angespannt war.

Auch schien die Hoffnung noch einen Platz in einem Hotel zu bekommen aussichtslos, da aufgrund des gewonnen Spieles in 2014 die Fußball EM dieses Jahr in Frankreich statt fand und alles ausgebucht war.

 

21:30

Die Frau am Schalter rief unseren Flug auf, langsam bildete sich eine Schlange, jeder hielt seine Bord Karte bereit. Schnell waren auch wir dran und liefen zum Flugzeug. Die Stewardessen und die Piloten begrüßten uns mit einem Bonsoir das soviel wie Guten Abend auf Französisch bedeutete.

Ich setzte mich auf meinen Platz und machte mich schon mal auf die 2 stunden Flug bereit.

Als alle ihre Plätze eingenommen hatten Erklärte uns eine Stewardess noch die Sicherheitsvorkärungen und dann begann das Flugzeug schon an los zu rollen um auf die genaue Bahn zu kommen. Als es die genaue Position eingenommen hatte fing es an immer schneller zu werden und dann hob sich der vordere Teil bis wir ganz in der Luft waren.

Ein druck auf den Ohren ließ alle kurz zusammen schrecken.

Nach einer halben Stunde kamen zwei Frauen auf uns zu, die einen kleinen Wagen vor sich schoben, die erste fragte uns was wir denn trinken wollen und die zweite reichte uns eine kleine Karte hin. Jeder durfte zwischen einem salzigen Snack und einem süßen Keks wählen. Erleichtert trank ich mein kühles Wasser und ließ meine Musik weiter spielen.

 

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Eine Stimme weckte mich, mein Französisch war zwar nicht das beste aber ich verstand das wir in kürze landen würden. Müde packte ich meine Sachen zusammen. Ich sah aus dem Fenster und sah Paris, wie jedes mal wurde mir klar warum diese Stadt nicht nur die Stadt der Liebe genannt wird sondern auch die Stadt des Lichts.

Am Flughafen ´Paris Charles de Gaulle´ angekommen werfen wir erst einmal einen Blick auf die Anzeigetafel denn eins war klar, durch die Verspätung hatten wir unseren anderen Flug nach Santiago verpasst.

Also mussten wir zu dem Schalter von Air France um nach einem alternativ Flug zu gucken und nachzufragen was mit unseren Bordkarten geschah. Der Pariser Flughafen ist jedoch sehr groß und somit mit 100 Mio. Passagieren Jährlich der 2. größte Flughafen Europas. Nach ewiger Lauferei kamen wir endlich an, doch zu unserem Pech hatte sich eine total lange Schlange die durch die ganze Halle reichte gebildet. Uns war klar das sie mit dem einzigen geöffneten Schalter auch nicht so schnell kleiner werden würde. Doch da uns leider nichts anderes übrig blieb stellten wir uns an.

Zusammen mit meiner Schwester suchte ich mir einen Platz an einer Wand und stellten unsere Koffer ab um uns wegen der mangelnden Sitzplätze auf sie drauf zu setzten.

Inzwischen war es 02:00 Uhr Morgens und die Schlange schien sich langsam aber sicher zu bewegen, wir wechselten uns mit neugewonnenen Freunden das warten ab um ein wenig Schlaf zu bekommen. Gegen fünf erhielten wir alle ein kleines Päckchen mit Essen und Wasser das uns sehr gelegen kam, da in der überfüllten Halle eine ziemliche Hitze herrschte. Zwei stunden Später begann das Leben in der Stadt wieder los zu gehen und somit öffneten sich auch mehr Schalter, die uns schnell weiter kommen ließ. Und so waren wir nach einer anstrengenden Nacht endlich am Schalter. Wir hatten Glück es waren noch ein paar Plätze in einer Maschine nach Sao Paulo frei. Der Mann erklärte und das wir von Sao Paulo problemlos in die Hauptstadt von Chile kommen könnten. Wir erhielten unsere neuen Bordkarten und suchten unser Gate.

Nach langem Warten saßen wir in der richtigen Maschine und mir wurde klar, dass wir soeben im Flughafen übernachtet hatten. Erschöpft ließ ich mich in meinen Sitz sinken und schlief sofort ein, da es erst Morgen war kamen die Stewardess und verteilten Frühstück. Der Duft von Kaffee lag in der Luft. Endlich konnte ich auf Spanisch bestellen, zuvor hatte mir meine Schwester die fließend Französisch konnte die Fragen der Stewardess übersetzt. Und freute mich über mein Croissant, das Ei ließ ich liegen denn Flugzeug essen ist nicht gerade das beste.

Fertig gefrühstückt erkundete ich erst einmal die Air France Videothek und entdeckte zahlreiche Filme die ich gerne sehen wollte. Von Horror bis Romantik war alles dabei und ich entschied mich für einen Aktion Film mit Tom Cruise und Cameron Diaz.

Nachdem ich mit fünf Filmen fertig war brachte uns meine Mutter ein paar Snacks, die sie auf einem kleinen Buffet gesehen hatte mit.

Ich startete einen neuen Film und wurde mittendrin unterbrochen, wir flogen durch eine Zone mit Turbulenzen, und mir wurde ziemlich Schlecht. Auf einmal ging das Licht aus, ich warf einen Blick auf die nächste Stewardess die nun nicht mehr so entspannt aussah. Die Maschine begann immer mehr zu wackeln. Nach ca. 20 Minuten war wieder alles normal, das Licht ging wieder und wir flogen Problemlos über das Meer.

Wie zu erwarten kam wieder der Essens wagen mit dem Mittagessen. Ich wählte eine Art Feijoada das Nationalgericht von Brasilien das Größten teils aus Fleisch bestand aus. Doch wirklich schmecken tat es mir nicht.

Bald ertönte wieder die Stimme des Piloten und nach einer halben Stunde landeten wir in Sao Paulo.

Wir mussten diesmal unser Gepäck nicht abholen sondern konnten gleich zum Terminal mit unserem Flugzeug. Lange warten mussten wir nicht mehr, nach zwei Stunden waren wir schon wieder in der Luft.

Die Flugbegleiter begrüßten uns auf Portugiesisch und schon wieder übersetzte meine Schwester. Nach Eineinhalb Stunden erreichten wir Santiago de Chile jetzt ging alles ganz schnell wir mussten unsere Koffer abholen und dann auch noch den Chilenischen Zoll hinter uns lassen, alles mussten wir in einer stunde machen da das Flugzeug nach Calama sehr früh abflog.

Doch wir schafften es und erschöpft saßen wir in der kleinen Maschine die in den Norden von Chile flog.

Nach drei Stunden landeten wir ich, konnte beim aussteigen meinen Vater an der Glasscheibe des Flughafen sehen. Schnell suchten wir unser Gepäck und nach einem Jahr konnte ich endlich meinen Vater in meine Arme schließen.

MML

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